Definition
Die Akupressur (Akupunktmassage) ist eine Heilmethode, die zur Behandlung und Vorbeugung von Beschwerden und Krankheiten angewendet wird. Sie kommt insbesondere in der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM und in der japanischen Heilkunde zum Einsatz. In der Alternativmedizin kann sie Akupunktur und schulmedizinische Therapie sinnvoll ergänzen.
Herkunft
Die Technik wurde etwa zeitgleich mit der Akupunktur entwickelt. Beide Therapieformen werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM bereits seit dem dritten vorchristlichen Jahrtausend eingesetzt. Weil die Behandlung mit mechanischem Druck die sanftere Methode ist (kein Nadeleinsatz), nehmen Wissenschaftler an, dass sie vor der Akupunktur entstand.
In der westlichen Welt gehört sie zu den Alternativen Heilmethoden. Die Chinesen wenden die Druckmassage meist zur Selbstbehandlung an, um Krankheiten vorzubeugen, sich besser zu entspannen und Müdigkeit zu vertreiben.
Grundlagen
Die alte chinesische Massagetechnik beruht auf der Vorstellung, dass die Lebensenergie des Menschen (Qi) in speziellen Bahnen (Meridianen) durch den Körper fliesst. Auf ihnen befinden sich spezielle Druckpunkte (Triggerpunkte). Negative Einflüsse wie Kälte, Stress, körperliche Überanstrengung, seelische Belastungen und ein ungesunder Lebensstil verursachen ein energetisches Ungleichgewicht im Körper.
Die Lebensenergie kann nicht mehr frei fliessen und staut sich an bestimmten Stellen. Der Betroffene wird krank. Übt er aber sanften Druck auf die jeweiligen Meridianpunkte aus, wird das Gleichgewicht wiederhergestellt und die energetische Blockade aufgelöst.
Der TCM zufolge verfügt der Körper über 12 Hauptmeridiane, die mit bestimmten Organen in Verbindung stehen. Die acht Sondermeridiane korrespondieren mit bestimmten Körperfunktionen. Die Akupunktmassage ist für die Therapie körperlicher und seelischer Beschwerden gleichermassen gut geeignet. Sie hilft insbesondere bei leichten bis mittelschweren Beschwerden und Alltagskrankheiten.
Für eine Selbsttherapie benötigt der Patient eine genaue Diagnose. Menschen mit akuten Schmerzen, Krankheiten des Bewegungsapparats, Krämpfen, Missempfindungen, Allergien, Stoffwechselstörungen, Atemwegsproblemen und Magen-Darm-Erkrankungen können damit ihre Beschwerden lindern. Darüber hinaus verschafft sie bei stressbedingten Beschwerden wie Müdigkeit und Schlaflosigkeit Besserung. Möchten Patienten die recht einfache chinesische Massagetechnik erlernen, schaffen sie dies mit etwas Übung innerhalb kurzer Zeit.
Sie bringen sich an einem ruhigen Ort in eine entspannte Körperhaltung und behandeln die schmerzempfindlichen Stellen jeweils 30 bis 60 Sekunden lang mit sanftem Fingerdruck und kreisenden Bewegungen. Der Druck muss spürbar, darf aber nicht zu stark sein. Existiert keine schmerzempfindliche Stelle, wird der Nahpunkt im Bereich der festgestellten Erkrankung behandelt. Die Selbstmassage wird mehrmals pro Woche wiederholt.