Definition
Als An-Mo/Tui-Na Traditionelle Chinesische Medizin TCM bezeichnet man eine der in der Traditionellen Chinesischen Medizin angewendeten ganzheitlichen Massagetechniken. Der Begriff selbst setzt sich aus den Bestandteilen Tui (Schieben), Na (Heben, Greifen), An (Drücken) und Mo (Streichen) zusammen. Sie bezeichnen die wichtigsten Griffe dieser Massage. Chinesen bezeichnen sie nur als Tuina.
Herkunft
Die chinesische Massageform geht auf die Anfänge der Traditionellen Chinesischen Medizin zurück. Schon im China des dritten vorchristlichen Jahrtausends arbeiteten Heilkundige mit ihren Händen, um Beschwerden zu lindern.
Nachdem sie das körpereigene System der Energieleitbahnen (Meridiane) und die Energiepunkte entdeckt hatten, entwickelten sie Techniken für die einzelnen Anwendungsbereiche. Im Laufe der Jahrhunderte entstand daraus das komplexe therapeutische System der chinesischen Massage. Die frühesten Belege stammen jedoch erst aus der Tang-Dynastie (618 bis 907 n. Chr.).
Grundlagen
Die Tuina-Massage basiert auf der Traditionellen Chinesischen Medizin und ihrer Lehre von den Energieleitbahnen im menschlichen Körper. Sie soll energetische Blockaden, die an einzelnen Meridianen entstehen, auflösen. Und so die Lebensenergie (Qi) und das Blut wieder ungehindert fliessen lassen.
Ausserdem beeinflusst die Tuina die Organfunktionen. Die Anregung und Steuerung des Qi harmonisiert Yin und Yang und die Funktionen der Fünf Elemente im menschlichen Körper. Die manuelle Therapie erfolgt aufgrund einer Puls- oder Zungendiagnose und einer umfassenden Befragung des Kranken zu seinen körperlichen Beschwerden und Lebensumständen.
Darüber hinaus zieht der Tuina-Praktizierende moderne bildgebende Verfahren wie Computertomografie und Röntgen zur Diagnosestellung heran. Er tastet die betroffenen Körperareale ab und macht bestimmte Funktionstests, um herauszufinden, wie eingeschränkt die Bewegungsfähigkeit des Patienten ist. Weil die Tuina eine ganzheitliche Methode ist, untersucht er den gesamten Körper und die Beschaffenheit von Gewebe und Haut.
Der Massage-Therapeut bearbeitet das energetische Leitbahnsystem, die tendinomuskulären Meridiane, Akupunktur- und weitere Punkte. Die Behandlung der Gelenke und Weichteile wie Muskeln und Bänder, Reposition, Mobilisation und die aktive und passive Bewegungstherapie gehören ebenfalls zur Massagetherapie.
Welche Griffe der Tuina-Therapeut einsetzt, richtet sich nach der Diagnose, Körperkonstitution und dem aktuellen Gesundheitszustand des Kranken. Bei körperlich schwachen Patienten darf die Tuina nicht angewendet werden, weil bei ihr Kraft ausgeübt wird.