Definition
Die Ernährungstherapie TCM ist eine der fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie steht gleichberechtigt neben Akupunktur/Akupressur/Moxibustion, Massage, Bewegung/Koordinationsübungen und Arzneimittelbehandlung.
Herkunft
Die Traditionelle Chinesische Medizin ist die uralte chinesische Heilkunst. Sie wurde in den Jahrtausenden vor der Zeitenwende auf dem Gebiet des heutigen China entwickelt. In anderen Regionen Ostasiens wie Japan, Korea und Vietnam entstanden Varianten der TCM.
Grundlagen
Die Ernährungslehre der Traditionellen Chinesischen Medizin basiert auf den fünf Elementen Feuer, Holz, Wasser, Metall und Erde. Sie symbolisieren die fünf Geschmacksrichtungen, sind bestimmten Organen zugeordnet und steuern die jeweiligen Körperfunktionen. Zweck der Ernährungsregeln ist es, die Harmonie zwischen den gegensätzlichen Prinzipien Yin (Materie) und Yang (Energie) herzustellen. Dies ist notwendig, damit das Qi (Lebensenergie) ungehindert durch den Körper fliessen kann.
Nur so bleibt der Mensch gesund, fühlt sich wohl und ist innerlich ausgeglichen. Die fünf Geschmacksrichtungen süss, scharf, salzig, sauer und bitter beeinflussen das Qi auf unterschiedliche Weise. Ausserdem haben sie eine unterschiedliche Wirkung auf den Körper. Die Geschmacksrichtung Süss steht für das Element Erde und ist Magen und Milz zugeordnet. Sie baut Lebensenergie auf und entspricht dem grössten Teil der Nahrungsmittel. Süss hat eine sättigende, kräftigende, entspannende und befeuchtende Wirkung. Scharf (Element: Metall) wirkt wärmend und löst energetische Blockaden auf.
In der TCM Ernährungslehre haben Lebensmittel thermische Eigenschaften, wobei die tatsächliche Temperatur der Speise nur im Ausnahmefall ihrer energetischen Temperatur entspricht. Warme Speisen beispielsweise führen dem Körper Wärme zu, ohne selbst warm zu sein. Die Ernährungstherapie unterscheidet die energetischen Temperaturen neutral, erfrischend, kalt, heiss und warm. Heisse Nahrung wie scharfe Gewürze (Pfeffer, Chili) führen dem Körper Wärme zu und aktivieren das Qi.
Auch die Zubereitungsart beeinflusst die Wirkung der Nahrungsmittel. Ausgewogene Mahlzeiten beeinhalten eine Zutat aus jeder Geschmacksrichtung. Soll ein bestimmtes Organ beruhigt oder gestärkt werden, verringert oder erhöht man den Anteil des jeweiligen Nahrungsmittels. Darüber hinaus müssen die Nahrungsmittel so gewählt werden, dass deren energetische Temperatureigenschaften dem Wetter, der Jahreszeit oder den physischen oder psychischen Bedürfnissen der jeweiligen Person entsprechen.
Neben den Regeln für die Zusammenstellung der Mahlzeiten gibt die Ernährungslehre der TCM noch allgemeine Empfehlungen. Diese decken sich weitgehend mit den Erkenntnissen der modernen Ernährungswissenschaft.