Definition
Die Funktionelle Orthonomie und Integration (kurz FOI) ist eine manuelle Therapie und dabei eine eigenständige holistische (ganzheitliche) Therapie. Es liegen für sie inzwischen Erfahrungen seit den 1990er-Jahren mit mehreren 100.000 Patientinnen und Patienten vor, sodass das Konzept als bewährt gilt.
Die FOI wird bei muskuloskelettalen Beschwerden angewendet. Der Begriff Orthonomie leitet sich vom griechischen orthos = aufrecht und nomos = Gesetz ab. Sinngemäß kennzeichnet sie das Gesetz des aufrechten Seins. Funktionell ist sie in diesem Fall, weil sie sich auf die Leistung des Bewegungsapparates bezieht.
Herkunft
Die FOI entwickelte der niederländische Physiotherapeut Hans de Jong ab den frühen 1990er Jahren. Er behandelte damals in seiner Praxis Patienten mit Wirbelsäulenproblemen und stellte an ihnen systematische Kombinationen ihrer Bewegungsstörungen fest.
Aus diesen Beobachtungen entwickelte er zunächst die funktionelle Integration, die er ab 2004 in FOI umbenannte. In jenem Jahr gründete er mit dem Physiotherapeuten Friedhelm Becker ein FOI-Ausbildungsinstitut im deutschen Haren, wo er auch die Methode professionalisierte. Inzwischen bietet das Institut seine Ausbildungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich, in den Niederlanden und in Polen an.
Grundlagen
Die FOI geht von der nachvollziehbaren Hypothese aus, dass jeder Körper entstandene Probleme in seinem Bewegungsapparat kompensiert. Die Kompensationsmechanismen verteilen sich nach einem beschreibbaren Muster über den gesamten Körper und sind grundsätzlich erkennbar.
Schmerzen im Bewegungsapparat können drei Ursachen haben: Arthrose körperliche Traumata (Sturz, Gelenkdistorsion, Operation) starke, traumatisierende psychische Belastungen (Sterbefälle, Existenznöte, plötzliche ernsthafte Erkrankungen) Arthrose lässt sich konventionell behandeln. Physische und psychische Traumata müssen zunächst erkannt werden.
Sie können teilweise recht lange zurückliegen, sodass sich die Patienten entweder gar nicht daran erinnern oder nicht die Verbindung zu den gegenwärtigen Beschwerden herstellen können. Hinzu kommt, dass die aktuellen Schmerzen an ganz anderen Körperstellen auftreten können. So kann ein umgeknickter Fuß nach Jahren Kopfschmerzen auslösen.
Die FOI deckt solche Zusammenhänge vorrangig im Wirbelsäulen- und Beckenbereich auf und behandelt die Stellen dann mit manueller Therapie. Wirksam ist das unter anderem beim Tennisarm, bei Rücken- und Kopfschmerzen, bei Bewegungseinschränkungen und bei statischen Fehlhaltungen. Es gibt allerdings für die FOI noch etliche weitere Indikationen.