Definition
Die Hämatogene Oxydationstherapie (HOT) kann als naturheilkundliche Sauerstoffanreicherung des Blutes beschrieben werden. Sie wird mittels reinem Sauerstoff durchgeführt. Diese Form der Blutbehandlung wurde aus bereits bekannten Sauerstofftherapien weiterentwickelt. Kombiniert werden dabei die Faktoren Sauerstoff und UV-Licht.
Entwickelt und angewendet wurde die Hämatogene Oxydationstherapie (HOT) in den 1940er Jahren vom Schweizer Forscher F. Wehrli. Wehrli kombinierte erstmals eine Sauerstoffanreicherung und die UV-Bestahlung des Blutes. Die Bezeichnung als “Blutwäsche” ist daher nicht korrekt. Das Blut wird nicht wie bei der Dialyse von Toxinen gereinigt. Es wird mit Sauerstoff angereichert und mit UV-Strahlen versetzt.
Fälschlicherweise werden heute auch andere Sauerstoff-basierte Therapieverfahren gelegentlich mit dem Begriff “HOT” bezeichnet.
Anewndung
Als weitere therapeutische Anwendungsfelder sind Hauterkrankungen, Asthma und andere Lungenerkrankungen, Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis oder Erkrankungen im Verdauungssystem zu behandeln. Auch bei Migräne, koronarer Herzkrankheit oder Diabetes zeigen sich Erfolge.
Kontraindiziert sind Beschwerden durch Fieber unklarer Ursache oder eine erhöhte Blutungsneigung. Akute Infektionen oder frische Magen-Darm-Geschwüre verbieten die HOT-Behandlung. Die Oxidationstherapie mit Sauerstoff-angereichertem Eigenblut muss außerdem bei Schilddrüsenüberfunktion unterbleiben. Bei Nutzung Kortison-haltiger Präparate oder bestimmten Vitamin-Präparaten muss der Therapeut entscheiden, ob eine Behandlung mit HOT sinnvoll und risikolos ist.
Das Krankheitsbild entscheidet über die Häufigkeit dieser speziellen Eigenblutbehandlung. Bis zu zwölf Sitzungen können in gewissen Abständen durchgeführt werden. Ist die HOT-Therapie erfolgreich, kann sie durch eine Erhaltungstherapie stabilisiert werden. Die Abstände zwischen den Behandlungen sind dann aber sehr viel größer.
Grundlagen
Der Zweck dieser naturheilkundlichen Therapieform ist eine Verbesserung der Durchblutung durch bessere Blutqualität. Durch den erhöhten Sauerstoffgehalt soll das Blut den Stoffwechsel, die Zellatmung und das Immunsystem aktivieren. Kleine und größere Blutgefäße profitieren von der Behandlung. Der Patient fühlt sich nach der Sauerstoffanreicherung des Blutes leistungsfähiger. Bei akuten entzündlichen Prozessen kann die verbesserte Immunreaktion entzündungshemmend wirken.
Dem Patienten wird eine gewisse Menge Blut aus der Armvene entnommen. Das Blut wird dann mit Natriumcitrat versetzt, damit es flüssig bleibt. Danach wird es mit reinem Sauerstoff versetzt. Zugleich wird es mit UV-Licht bestrahlt. Dann wird das angereicherte Blut dem Betroffenen wieder injiziert. Auf diese Weise können Stoffwechselbeschwerden, Durchblutungsstörungen, Gefäßerkrankungen oder Allergien naturheilkundlich behandelt werden.