Definition
Die Hypnosetherapie nutzt Trance und Suggestionen für den Heilungsprozess. Eine Beeinflussung erfolgt entweder unter klassischer Hypnose oder während eines alltäglichen Tranceprozesses. Letzteres eignet sich für das Selbsthypnosetraining und die Tiefenentspannung.
Herkunft
Vielfach genügen den Klienten wenige Sitzungen. Zunächst ermittelt der Therapeut die Ziele der Behandlung, dann baut er zum Klienten eine vertrauensvolle Beziehung auf. Bei der klassischen Hypnose versetzt er ihn dann in eine hypnotische Trance und kommuniziert in diesem Zustand mit ihm das Erreichen der gewählten Ziele. Ein Standardverfahren basiert auf Methoden von Milton H. Erickson (1901 – 1980).
Hierbei hilft der Hypnotherapeut während der Trance dem Klienten, die Veränderungsarbeit durchzuführen. Im Zustand der Tiefenentspannung können Veränderungen über das Unterbewusstsein erzielt werden. Hierfür nutzt der Hypnotherapeut Metaphern, Analogien und Wortspiele, welche beim Klienten neue Lösungsmöglichkeiten für das Erreichen des formulierten Ziels anregen.
Der Klient behält die Kontrolle über die Annahme solcher Ideen. Erickson ging davon aus, dass das Unterbewusstsein Ressourcen bereithält, welche therapeutisch nutzbar sind. Vor seinen Forschungen galt das Unterbewusstsein im Freudschen Sinn praktisch nur als Sitz des Verdrängten oder unterbewusster Ziele, welche die Eltern, der Staat oder die Kirche formulieren.
Erickson begründete auch das Ausnutzen natürlicher Trancezustände, in die Menschen im normalen Alltag durch Entspannungsübungen gelangen können. Wenn in so einem Zustand – etwa während des Einschlafens – eine CD mit sprachlichen Anregungen läuft, kann dies wirksam Veränderungen anregen. Das ist inzwischen seit Jahrzehnten erwiesen.
Grundlagen
Es gibt etliche Indikationen, bei denen therapeutische Hypnose nachweislich hilft. Sehr bekannte Beispiele sind die Raucherentwöhnung und die Bekämpfung von starkem Übergewicht infolge von psychopathischer Esslust. Der bekannte internationale Krankheitsindex ICD-10 listet folgende Indikationen, bei denen Hypnose hilfreich ist:
- Nikotinabhängigkeit
- Essattacken
- Schlafstörungen
- Phobien
- PTBS
- Reizdarm
- somatische Schmerzen
- sexuelle Störungen
- Operations- und Geburtsschmerzen
- Migräne Krebsschmerzen Übelkeit
Es gibt einige weitere Indikationen, bei denen die Wirksamkeit vermutet wird, jedoch bislang nicht ausreichend belegt werden konnte. Dazu gehören beispielsweise Alkoholismus, Schizophrenie (ohne Intelligenzminderung), Tinnitus, Amnesie, dissoziative Identitätsstörung, Anorexie und Bulimie sowie Hypochondrie.