Definition
Die Lymphdrainage ist keine klassische Massage, sondern eine physiotherapeutische Maßnahme aufgrund einer medizinischen Indikation. Durch die manuelle Behandlung des Bindegewebes werden unerwünschte Ansammlungen von Lymphflüssigkeit aktiviert und zum Abfließen angeregt.
Das ist möglich, weil die Stimulation der Lymphgefäße die Durchblutung fördert. Der Physiotherapeut massiert das Bindegewebe sanft mit kreisenden und streichelnden Bewegungen, so dass der Lymphstau beseitigt wird. Der Effekt sollte mindestens 24 Stunden anhalten. Man unterscheidet primäre und sekundäre Drainage, jeweils abgestimmt auf die Arten der Lymphödeme (Einlagerungen von Lymphflüssigkeit). Eine Behandlung dauert zwischen 15 und 25 Minuten.
Anwendung
Mit zunehmendem Alter, aber auch nach Verletzungen und in der Schwangerschaft kommen Wassereinlagerungen in den Beinen relativ häufig vor. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die gestaute Lymphe macht Beschwerden. Sobald sie abgeflossen ist, tritt Besserung ein und die Patienten haben weniger Schmerzen.
Grundlagen
Neben den Blutgefäßen sind die Lymphgefäße das wichtigste Transportsystem des Körpers. Sie haben eine entscheidende Rolle bei der Immunabwehr. Mit dem Blutkreislauf kommen Flüssigkeit und Nährstoffe ins Gewebe. Über eigene Lymphbahnen gelangt die Lymphe wieder zurück ins Blut.
Ist der Abfluss der Lymphe behindert und staut sich die Flüssigkeit im Gewebe, kommt es zu Schwellungen unter der Haut. Viele Lymphbahnen verlaufen direkt hier, so dass die rhythmischen und pumpenden Bewegungen des Physiotherapeuten sehr viel bewirken können. Anders als bei einer Massage sind die Handgriffe angenehm sanft.
Die Lymphdrainage wird von speziell ausgebildeten Masseuren oder Physiotherapeuten durchgeführt. Sie ist immer Element einer umfangreichen Therapie, denn durch die Kombination mit anderen Behandlungsmethoden stellt sich der Erfolg schneller ein und wirkt nachhaltiger. Die Behandlung wird beispielsweise nach einer Operation oder bei der Therapie von Ödemen nach einer Krebserkrankung angewandt. Auch bei Lipödemen kann sie helfen. Hier ist stets der behandelnde Arzt zu fragen.