Definition
Die antroposophische Musiktherapie gehört zu den Kunsttherapien und spezialisiert sich auf Heilungsverfahren durch musikalische Betätigung. Sie wird sowohl für körperliche als auch psychische Beschwerden eingesetzt und fokussiert sich abseits der Heilmethoden auch auf die langfristige Erhaltung und Förderung des vollständigen Gesundheitszustandes. Was genau hinter der Musiktherapie steckt, wird im Folgenden genauer erläutert.
Anwendung
Musiktherapie eignet sich im Grunde für jeden – es muss keine musikalische Vorerfahrung vorhanden und auch kein musikalisches oder künstlerisches Talent vorhanden sein. Patienten jegliches Alter können antroposophische Musiktherapie wahrnehmen. Diese Therapieform wird vorwiegend bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen eingesetzt, teilweise aber auch bei Autismus oder Demenz.
In einigen Fällen wird Musiktherapie sogar bei körperlichen Erkrankungen eingesetzt oder begleitet andere Therapien unterstützend. Musiktherapie bietet zudem den Vorteil, dass sie vollkommen ohne Sprache auskommen kann und sich somit auch für Patienten eignet, die (psychische oder körperliche) Schwierigkeiten mit dem Sprechen haben. Vorsichtig sollten nur diejenigen sein, die unter Migräne oder Tinitus leiden.
In diesen Fällen sollte vorsichtig sichergestellt werden, dass die Therapie die vorhandenen Beschwerden aufgrund der zusätzlichen Geräusche nicht verschlimmert. Auch für Patienten, die eine große Abneigung verspüren (etwa aufgrund eines Traumas) eignet sich Musiktherapie nicht
Grundlagen
Die antroposophische Medizin nimmt den Menschen als eine Einheit von Körper, Seele und Geist wahr und geht von gegenseitger Beeinflussung aller Elemente aus. Eine Krankheit wird regelmäßig weniger als Defekt verstanden und vielmehr als eine Möglichkeit oder Notwendigkeit zur Neu- oder Weiterentwicklung.
Zur antroposophischen Medizin gehören neben der Musiktherapie auch weitere Kunsttherapieformen. Musiktherapie umfasst wiederum weitere Teilbereiche, wie die integrative Musiktherapie (ein tiefenpsychologischer und psychodynamischer Ansatz), die schöpferische Musiktherapie (bei der das individuelle künstlerische Potenzial im Mittelpunkt stehen soll) und die neurologische Musiktherapie.
Je nach Therapieform kann so entweder mit Klängen oder auch mit eigenhändigem Musizieren gearbeitet werden.