Definition
Unter dem Schröpfen versteht man ein Verfahren in der traditionellen Heilmedizin, das gegen Schmerzen und Verspannungen Einsatz findet. Die aus der chinesischen Traditionsmedizin stammende Praktik ist auch in Europa schon lange bekannt. Die Methode hat sich als eine der ältesten apparativen Therapiemaßnahmen in zahlreichen historischen Medizinkulturen entwickelt. Allerdings unterscheiden sich die Vorstellungen über die Wirkung sehr. So wird ihm die Fähigkeit zur Harmonisierung der Lebensenergien, zur Ausleitung von krankmachenden Schad- und Giftstoffen sowie der Balancierung von Körperflüssigkeiten zugeschrieben. Als gängigste Erklärung für eine Wirkung hat sich jedoch die durch den Unterdruck induzierte verbesserte Durchblutung etabliert. Hiervon sollen sowohl der Lymphfluss als auch der Stoffwechsel in den behandelten Körperstellen profitieren.
Anwendung
In der Regel erfolgt das Schröpfen mithilfe von Schröpfgläsern aus Kunststoff oder Glas. Die kugelförmigen Gefäße besitzen einen Durchmesser von wenigen Zentimetern und erzeugen einen Unterdruck auf der Haut. Der Unterdruck selbst wird durch das vorherige Abbrennen von Watte im Glas oder durch Pumpvorrichtungen erzeugt. Die Anwendung selbst ist leicht verständlich und auch von Laien durchführbar. Schröpfgefäße sind im Fachhandel zur Behandlung von Muskelschmerzen, Verspannungen oder diverser kosmetischer Probleme erhältlich. Trockene Anwendung Der Unterdruck saugt die Haut in das Schröpfglas, fördert die Durchblutung und lässt rote Blutzellen aus dem Gewebe treten. Es kommt so zur Bildung von Rötungen, Schwellungen und blauen Flecken. Die Behandlung dauert 15 Minuten. Blutige Anwendung Nach Desinfektion der Hautstellen schneidet der Therapeut die Haut leicht an. Während der Behandlung tritt Blut aus, was die Fließeigenschaften von Lymphe und Blut verbessern soll. Schröpfkopfmassage Sie ist eine unblutige Variante. Mit den Schröpfgläsern massiert der Therapeut die eingeölten Hautpartien, was das Bindegewebe stärken soll. Aufgrund der entstehenden Schmerzen dauert eine Behandlung nur wenige Minuten.
Grundlagen
Grundsätzlich handelt es sich bei der Praktik um eine gut verträgliche Behandlungsmethode. Als Nebenwirkungen kommen blaue Flecken oder in seltenen Fällen anhaltende Schmerzen in Frage. Anwendungsgebiete
- Muskelverspannungen
- Karpaltunnelsyndrom
- Tennisellenbogen
- Schulter-Arm-Syndrom
- Kniegelenksarthrose
- Kopfschmerzen
- Hexenschuss
- Nervenschmerzen
- Bluthochdruck
- Asthma
- Verdauungsstörungen
- Antriebslosigkeit
- Leberleiden
- Gallenleiden