Definition
Shiatsu ist das japanische Wort für „Fingerdruck“ oder „Akupressur“. Seinen Ursprung hatte diese Körpertherapie vermutlich schon im 6. Jahrhundert v. Chr. im alten China und wurde dann den alten japanischen Methoden angepasst.
Anwendung
Wie die Übersetzung des Namens verrät, haben wir es mit einer manuellen Behandlungsform zu tun, d.h. es wird mit Händen und Fingern Druck ausgeübt, seltener auch mit Ellenbogen, Knien und Füßen– andere Hilfsmittel sind nicht erlaubt. Der zu Behandelnde liegt auf einer Matte am Boden und wird entweder direkt berührt oder durch die Kleidung behandelt. Seltener wird auf Massagestühlen oder Therapieliegen gearbeitet.
Je nach Patient und Problem wird mit verschiedene Techniken und Intensitäten gearbeitet und unterschiedliche Meridiane (Leitbahnen, durch die Lebensenergie strömt) und Punkte stimuliert. Der Behandelnde kann sowohl mit rhythmischen Berührungen, als auch mit Dehn- und Rotationstechniken vorgehen. Wichtig ist dabei, dass dieser sein Körpergewicht bzw. die Schwerkraft einsetzt anstatt Muskelkraft.
Grundlagen
Diese Gesundheitslehre steht stark in Verbindung mit den Begriffen Einfühlsamkeit und Achtsamkeit gegenüber des eigenen Körpers. Es geht auch darum mit positiven und negativen Energien des Körpers zu arbeiten, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und Blockaden zu lösen.
Diese fernöstliche Heilmethode glaubt nämlich an die Existenz von Lebensenergie (Ki oder Qi), die in jedem Lebewesen steckt. Druck löst energetische Spannungen und regt gleichzeitig das autonome Nervensystem an, das für lebenswichtige Funktionen zuständig ist (Herzfrequenz, Atmung). Shiatsu zielt also darauf ab den Einklang zwischen Körper und Seele zu stärken, Energien zu harmonisieren und das eigene vitale Potential zu entdecken. Das kann besonders in delikaten Lebensphasen oder in Phasen der Veränderung hilfreich sein.
Erst seit 1964 wird Shiatsu in Japan als Beruf und Behandlungsmethode offiziell anerkannt. 1994 formte sich der erste Verband, der für die Anerkennung der Praktiken und Schulen europaweit kämpfte. 2003 gründeten nationale Shiatsu-Verbände ein internationales Netzwerk um die Zusammenarbeit überdies zu stärken.
Da die japanische Fingermassage zur alternativen Medizin gehört gehen die Meinungen über dessen medizinische Wirkung auseinander. Studien zeigen, dass ein Großteil derer, die eine Behandlung in Anspruch nehmen, sehr zufrieden oder gar überrascht mit den erzielten Ergebnissen sind.
Die meisten gaben an allgemein ein besseres körperliches Befinden erzielt zu haben und das innere Gleichgewicht verbessert zu haben, viele konnten sogar Arztbesuche und Medikamenteneinnahme verringern. Es bleibt aber schwierig einen wissenschaftlichen Nachweis, der auf die Behandlung zurückführt, zu finden.