Definition
Erste therapeutische Schritte sind Verbesserungen in der Ernährung und im gesamten Lebensstil. Denn die Tibetische Medizin wurzelt auf der Erkenntnis, dass Beschwerdebilder auf ungünstige Lebensgewohnheiten und Ernährungsgepflogenheiten zurückzuführen sind.
Die sogenannte Moxibustion ist ein der äußeren Therapieformen. Dabei handelt es sich um eine Wärmebehandlung der Meridianpunkte, die den Energiefluss aktivieren und Blockaden auflösen soll. Haben gezielt wärmende Kompressen, Massagen, Medizinal- und Dampfbäder unzureichende Erfolge, kommen TTM-Arzneien zum Einsatz.
Sie werden auf Basis der tibetischen Pflanzenheilkunde hergestellt, wobei Pflanzenteile und Harze, aber auch tierische Stoffe und Mineralien zum Einsatz kommen, die sich in den jeweiligen Zubereitungen synergetisch ergänzen. Damit wirken die verschiedenen Rezepturen zur gleichen Zeit auf verschiedene Stoffwechselvorgänge.
Herkunft
Das in Tibet entwickelte Heilsystem TTM, die Traditionell Tibetische Medizin, war über lange Zeit nur in den Regionen und Ländern des Hochlands von Tibet verbreitet. Die legendäre Medizinlehre basiert in erster Linie auf vier Texten des Gyüshi – der vier Tandras. Während die TTM bis in die 1950-er Jahre hinein lediglich in unmittelbarer Nähe des Dalai-Lama-Palastes vermittelt wurde, verbreitete sie sich über Indien auch in der westlichen Welt.
Grundlagen
Grundlegend ist die Feststellung, dass der Zugang zu Erkrankungen und zu Heilmitteln über die die Elemente Erde, Wasser, Wind, Feuer und Raum gefunden wird. Mit deren Hilfe kann Einfluss auf die geistige und auch auf die körperliche Vitalität ausgeübt werden.
Im Menschen manifestieren sie sich durch die drei Prinzipien Beken (Elemente Wasser und Erde), Tripa (Element Feuer) sowie Lung (Element Luft). Wenn sich die Elemente in einem Gleichgewicht befinden, fühlt sich der Mensch körperlich und geistig in der Balance – er fühlt sich gesund. Die TTM strebt diese Balance der körperlichen Kräfte an, wobei eine typgerechte Ernährungsweise und der Einsatz überwiegend pflanzlicher Vitalstoffe die Kernstücke darstellen.
Sind die Körperenergien im Ungleichgewicht, rät die TTM zu Verhaltensänderung und Behandlung. Auf dem Weg detaillierter Befragungen des Patienten zur Ernährung und zum Verhalten gewinnt der Tibetanische Arzt wichtige Erkenntnisse. Darauf aufbauend kann er fundierte Empfehlungen zu möglichen Verhaltens- und Ernährungsänderungen abgeben.
Anschließend wird eine Pulsdiagnose vorgenommen. Dabei ertastet der Arzt verschiedene Schlagqualitäten. So ergeben sich Rückschlüsse auf mögliche Ungleichgewichte, auch die betroffenen Körperregionen lassen sich damit lokalisieren. Weitere Verfahren sind Urin- und Zungendiagnose.