Definition
Trager ist eine einfühlsame Körperarbeit, die viele Beschwerden lindert. Sie vermittelt dem Patienten eine bessere emotionale und körperliche Selbstwahrnehmung. Die Methode hat ihren Namen vom US-Therapeuten Dr. Milton Trager (1908 – 1997), der damit einen ganzheitlichen Ansatz für die Arbeit mit An- und Entspannung für die Selbstheilung entwickelte. In Deutschland gibt es seit den späten 1990-er Jahren einen TRAGER-Verband.
Herkunft
Eine maßgebliche Grundlage der Therapie ist die achtsame Berührungsqualität. Der Therapeut und sein Klient müssen daher während einer Sitzung absolut präsent sein. Es werden Reflexe stimuliert und ein Erinnerungs-Recall abgerufen, auch arbeitet der Therapeut mit dem Gewicht seines Klienten und mit Wellenbewegungen, die bei jeder Person unterschiedlich ausfallen. Die Methode gilt als wirksam, ist aber jung.
Da sie sehr sanft operiert, sind die Anwendungen kaum eingeschränkt. Sie bewegen den Körper und den Geist gleichermaßen, was eine nachhaltige Wirkung erzielt. Fachsprachlich ordnet man die Trager-Arbeit in den Bereich der psychophysischen Integrationen ein. Nach einer Sitzung fühlen sich die Patienten leicht bis schwerelos, auch empfinden sie eine höhere innere Stabilität als zuvor. Die neue Körpererfahrungen macht sie sensibel für eigene Bedürfnisse und verändert die Selbstwahrnehmung.
Grundlagen
Die Sitzungen dauern rund 1,5 Stunden. Wie viele Sitzungen Patienten wünschen, entscheiden sie selbst. Der Therapeut empfiehlt eine bestimmte Behandlungsdauer je nach vorliegender Indikation. Die Methode lindert Beschwerden im Binnenverhältnis von Körper und Seele. Sie verbessert das Selbstwertgefühl, steigert die Leistung und verhilft Patienten zu einem optimalen Stressmanagement. Indikationen sind:
- Nacken-, Kopf- und Schulterschmerzen
- Verspannungen aller Art
- Migräne und Tinnitus
- Förderung der Mobilität nach Unfällen
- Rehabilitation
- Therapie von Haltungsschäden
- Verbesserung der Beweglichkeit
- Stressmanagement
- Burnout und Depressionen
- Stärkung des Immunsystems bei Allergien
- Unterstützung von Entgiftungen
- Multiple Sklerose, Lähmungen, Parkinson
Bei jeder Sitzung befragt der Therapeut den Klienten nach seiner Selbstwahrnehmung. Er fordert ihn zu aktiven Bewegungen auf und bewegt die Gliedmaßen des Klienten passiv. Das Bewegungsprinzip heißt Mentastics („mental gymnastics“). Dabei handelt es sich um bewusst ausgeführte Bewegungen mit minimalen Gewichtsverlagerungen. Ein Beispiel ist der imaginäre Tennisaufschlag.