Warum ist Junkfood so ungesund?
Begrifflichkeiten erzählen eine ganze Menge. Der Begriffsteil “Junk” suggeriert, dass es sich um ernährungsphysiologischen “Schund” handelt. Fast Food impliziert, dass es schnell gehen soll. Convenience Food besagt, dass die Nahrungszubereitung bequem sein soll. Es geht bei solchen Begriffen in der Regel um ernährungsphysiologisch wertlose Nahrung. Diese verzehrt man in Imbissen, Snackbars oder Bäckereien. Viele Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe oder dem Kühlregal fallen ebenfalls in diese Kategorie.
Was unterscheidet Junkfood von gesundem Essen?
Zur Ehrenrettung sei zu Beginn gesagt, dass vegane Köche die Machbarkeit gesunder Fast Food-Gerichte aufgezeigt haben. Ein gelegentlich verzehrter Burger mit Vollkornbrötchen und gegrilltem Gemüse-Pattie zu einem knackigen Gurkensalat erregt sicher keine Gemüter. Er hat einen Genusswert und einen gewissen ernährungsphysiologischen Wert. Doch wenn solche Gerichte täglich auf den Tisch kommen, bieten sie dem Organismus zu wenig. Unsere Kost muss möglichst abwechslungsreich und ausgewogen gestaltet werden, damit sie uns gesund hält. Sie sollte aus unverarbeiteten Grundzutaten frisch zubereitet werden.
Junkfood besteht hauptsächlich aus ernährungsphysiologisch wertlosen Zutaten. Sämtliche Burger-Zutaten bis auf die Alibi-Deko aus Tomate und Salatblatt werden in stark verarbeiteter Form gegessen. Das weiche Burger-Brötchen aus der Systemgastronomie besteht aus wertlosem Weissmehl. Der gegrillte Pattie wird aus gewürztem Fleisch gefertigt. Er wird mit reichlich Mayonnaise und Senf begossen und mit einem Salatblatt und einer Gurken- oder Tomatenscheibe optisch aufgehübscht. Damit man Burger oder Hot Dogs auch Zuhause essen kann, liegen alle Zutaten sauber in Plastik verpackt im Supermarktregal. Es kostet keine Mühe, solche Geschmackserlebnisse nachzuahmen.
So ein Burger macht kurzfristig satt. Er schmeckt vielen Menschen sogar. Aber der Organismus kann damit so gut wie nichts anfangen. Statt gesunder Zutaten, auf die er für sein Überleben angewiesen ist, erhält der Organismus jede Menge geschmacksintensivierendes Fett, viel Salz und stark belastetes Fleisch aus Massentierhaltung. Auch wenn solche Fertiggerichte vom Hersteller geflissentlich „gesundgerechnet“ werden, mangelt es ihnen an Vollwertigkeit und Ballaststoffen.
Ihnen fehlen nennenswerte Vitamin- und Mineralstoffgehalte. Sie enthalten keine Spurenelemente, keine Polyphenole, keine erwähnenswerten Mengen an Aminosäuren, Antioxidantien und Flavonoiden.
Der Organismus und seine Bedürfnisse
Die eben genannten Zutaten sind sozusagen der Treibstoff, mit dem der Organismus überlebt und in Fahrt kommt. Er kann durch die Anwesenheit dieser Stoffe unzählige hochkomplexe Prozesse ausführen. Er kann durch sie Enzyme spalten, lebenswichtige Substanzen herstellen und Energie bereitstellen. Er kann Reparaturen auf der Zellebene durchführen, Wunden schliessen oder benötigte Aminosäuren aus anderen Zutaten zusammenbauen. Er kann das Immunsystem oder das Hormonsystem optimal aufstellen. Fehlen diese Zutaten aber – und zwar dauerhaft – muss der Organismus ein Notprogramm fahren. Zunächst behilft er sich damit, benötigte Stoffe aus der eigenen Substanz zu entnehmen.
Er bedient sich bei eingelagerten Fettpolstern, entnimmt Kalzium aus Knochen und Zähnen oder verbraucht das Magnesium aus der Muskulatur. Er nutzt gegebenenfalls Ersatzstoffe. Fehlt es beispielsweise an Kohlenhydraten, nutzt er vorübergehend Fette zur Energiegewinnung. Bei anhaltendem Vitalstoff-Mangel stellt der Organismus alle Systeme auf Notbetrieb um. Mit sinnvollen Strategien kann der Organismus eine ganze Weile überleben. Er sorgt mit allen verfügbaren Mitteln für seinen Selbsterhalt.
Das ist erstaunlich angesichts des Vitalstoff-Mangels, den er heutzutage oft erlebt. Wollte man einen PKW mit Zuckerwasser oder fettiger Mayo-Betankung betreiben, würde er sofort seinen Geist aufgeben.
Was sind Nahrungsmittel, was unterscheidet Lebensmittel?
Als Lebensmittel können wir Nahrung bezeichnen, die unser Überleben sichert. Sie vermittelt dem Organismus lebensspendende Zutaten. Nahrungsmitteln mangelt es an diesen Eigenschaften. Sie machen zwar satt und schmecken – aber die meisten Zutaten sind industriell verarbeitet und entwertet worden. Vollkornmehl wird zu wertlosem Weissmehl ausgemahlen. Mit der ausgesiebten Kleie werden Schweine gefüttert – oder wir kaufen sie für teures Geld, um sie dem frisch gekochten Porridge hinzuzufügen.
Je stärker verarbeitet Nahrung ist, desto mehr Instanzen verdienen daran. Zugleich mangelt es bequemen, gutgläubigen und unkritischen Verbrauchern an allem, was sie gesund erhält. Fertigprodukte zu kaufen, ist bequem. Der industrielle Verarbeitungsprozess wird als “Veredelung” ausgegeben. Daran verdient die Nahrungsmittelindustrie nicht schlecht. Das entwertete Fertigprodukt wird geschmacklich und optisch aufgehübscht, damit es uns zusagt.
Verarbeitete Lebensmittel müssten korrekterweise als verarbeitete Nahrungsmittel bezeichnet werden. Sie spenden unserer Definition zufolge kein Leben. Sie benötigen zudem zusätzliche Aromen, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Rieselhilfen oder Farbstoffe. Was wie Erdbeere schmeckt, wird aus Schimmelpilzen hergestellt. Erdbeer-Geschmack beruht oft auf naturidentischen Aromastoffen. Die Verbraucher werden systematisch getäuscht.
Warum Junk Food ungesund ist
Wer sein Essen aus frischem Gemüse, wenig Fisch und Fleisch selbst kocht, lebt nach allgemeinem Verständnis gesund. Doch viele Obst- und Gemüsesorten sind mittlerweile mit Pestiziden belastet. Gemüse und Obst enthalten weniger Vitamine und Mineralstoffe als früher. Die Böden sind häufig überdüngt. Die Tierhaltung entspricht nicht mehr dem, was wir als tiergerecht und gesundheitsverträglich erachten. Um wirklich gesund zu essen, müsste man möglichst viele unverarbeitete Lebensmittel aus ökologischem Landbau verzehren. Jede Mahlzeit müsste aus frischen Zutaten selbst zubereitet werden.
Doch es mangelt vielen Gemüse- und Obstsorten an Frische, da sie von weit her zu uns transportiert werden. Vieles wird grün-reif geerntet und unterwegs künstlich nachgereift. Geschmacklich erinnern so behandelte Waren nur noch entfernt an das, was man von früher kannte. Gewachste Äpfel duften nicht mehr. Trotz CO2-Nachreifung schmecken sie irgendwie neutral. Bestrahlte Kartoffeln und Tomaten können länger gelagert werden. Sie bleiben wochenlang ansehnlich. Geschmacklich sind sie aber wenig attraktiv. Nur die Optik verführt uns zum Kauf. Wir haben es also mit einer zunehmenden Entwertung jeglicher Nahrung zu tun. Das relativiert den Gesundheitswert konventionell erzeugter Landwirtschafts-Erzeugnisse.
Mancher fragt sich nun: Wenn in einem frisch zubereiteten Gemüsegericht nicht mehr die vom Organismus benötigten Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten sind – wo besteht dann der Unterschied zum Fertigprodukt? Und wie gesund ist Tiefkühlware?
Kluge Unterscheidungen sind wichtig
Festzustellen ist: Tiefkühlware ist nicht generell ungesund. Der Gesundheitswert ist nur bei stark verarbeiteten Tiefkühlprodukten wie Pizzas, belegten Baguettes oder Pommes frites anzuzweifeln. Tiefgefrorenes Gemüse ohne weitere Verarbeitung ist jedoch gesund. Es enthält noch alle Vitalstoffe, die der Organismus benötigt. Ebenso muss man bei Fast Food unterscheiden. Generell kann Fast Food selbst bei optimaler Zubereitung und hochwertigeren Zutaten nicht so gesund sein wie ein frisch zubereitetes Gemüsegericht. Burger-Mahlzeiten können aber aufgewertet werden, indem man einen frischen Tomatensalat dazu isst. Pauschalurteile sind nur selten richtig. Genaueres Hinsehen hilft, zwischen gesundem und weniger gesundem Essen zu unterscheiden.
Entscheidend ist der Gehalt an Faser- und Ballaststoffen, unverarbeiteten und vollwertigen Zutaten, an Vital- und Nährstoffen, Mineralstoffen, Enzymen, Spurenelementen, Vitaminen oder Aminosäuren. Ausserdem spielt auch die Häufigkeit des Verzehrs eine Rolle. Die Tendenz zur kulinarischen Einseitigkeit ist ungesünder als eine bewusste und vielseitige Nahrungsmittel-Auswahl und deren eigenhändige Verarbeitung. Unterschiedliche Geschmackserlebnisse mögen einen Genusswert haben. Mangelt es dem Organismus aber an geeignetem “Treibstoff”, ist das Entstehen ernährungsbedingter Erkrankungen unvermeidbar.
Die Quittung für eine unvernünftige Ernährung wird aber leider erst nach 20 bis 30 Jahren präsentiert. Mit minderwertigem „Junkfood-Treibstoff“ kann der Organismus auf Dauer nicht überleben.
Und was ist mit der Sinnfrage?
Sportliche Erfolge bedeuten einen Sieg über die eigenen Grenzen. Man siegt über körperliche Beschränkungen, latente Ängste und hohen Leistungsdruck. Doch eine Kommunikation im Inneren eines Wettbewerbs-Athleten wird nur selten thematisiert: die Sinnfrage. Wer sich auf die Marathonstrecke oder einen Iron Man einlässt, muss wissen, warum er das tut. Er muss sich unterwegs daran erinnern können, wofür er sich eigentlich schindet. Er muss sich neu motivieren können, wenn er nach einem Sturz am liebsten aufgeben würde. Wer je acht Stunden bei sengender Sonne Rennrad gefahren ist, um vorne mit dabei zu sein, kennt diese Momente. Ohne Mental-Power sind sie trotz aller Technik und allen körperlichen Trainings nicht zu bewältigen.
Wenn jemand den Sinn hinter seinem Tun nicht mehr erkennen kann, sollte er aufhören. Ihm mangelt es dann an all dem, was ihn beständig vorangetrieben und zum Weitermachen motiviert hat. Jeder Athlet muss den Zeitpunkt erkennen, an dem Körper, Seele und Geist nicht mehr den Kampfgeist aufbringen, der sie jahrelang beflügelt hat.