Definition
Unter den Begriff “Kunsttherapie” fallen Therapieformen, die mit kreativen und künstlerischen Mitteln arbeiten. Diese werden auch als Kreativtherapien bezeichnet. Dazu zählen zum Beispiel Maltherapie, Tanztherapie, Musiktherapie – und ebenfalls Therapien, die auf Theatertechniken zurückgreifen.
Kreativtherapien nutzen die Erkenntnis, dass das Gestalten von Bildern und andere künstlerische Tätigkeiten eine heilende Wirkung haben können. In Deutschland ist mit “Kunsttherapie” die therapeutische Arbeit mit den Medien der bildenden Kunst gemeint – Malen, Zeichnen, plastisch-skulpturales Gestalten, Fotografieren. In der Schweiz wird der Begriff als Oberbegriff für alle Formen der Kreativtherapie verwendet.
Herkunft
Die Therapierichtung, die mit Drama und Sprache arbeitet, entstand in den 1970er-Jahren vor allem in England, den USA und den Niederlanden. Kreativtherapien generell werden insbesondere in psychosomatischen oder psychiatrischen Kliniken in Kombination mit anderen Therapieformen, aber auch in Altenheimen und Förderschulen angeboten.
Sie können sowohl bei körperlichen Beschwerden als auch bei psychischen Problemen helfen. In der Schweiz ist Drama- und Sprachtherapie als eine der fünf Fachrichtungen der Kunsttherapie mit eidgenössisch anerkanntem Abschluss etabliert.
Grundlagen
“Sein oder Nicht-Sein” – das ist hier nicht die Frage! In der Drama- und Sprachtherapie geht es nicht darum, ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen. Aber es geht um ein “Tun, als ob”, das Freiräume schafft, um Themen und Fragen zu bewältigen. Verschiedene Theater- und Sprechtechniken – das sind sprachliche, gestische, dramatische und gestalterische Mittel – erschaffen eine vorgestellte Wirklichkeit, die einen künstlerisch-therapeutischen Prozess ermöglicht.
Das Spiel mit Situationen lässt dieselben Muster des Verhaltens, Denkens und Fühlens zu Tage treten wie in realen Alltagssituationen – und ermöglicht einen geschützten Experimentierraum, diese zu verarbeiten und zu bewältigen. Der Patient oder die Patientin fühlt sich freier und kann seine oder ihre Gefühle entdecken und ausdrücken. Neue Verhaltensweisen und Lösungen können entdeckt und in die reale Welt mitgenommen werden.
Die Therapeuten nutzen Märchen, Mythen, Theaterstücke sowie Gedichte als Vorlage oder leiten zum Gestalten eigener Geschichten, Bilder und Figuren an. Rollenspiel, Improvisation sowie Laut-, Stimm- und Sprechübungen gehören ebenfalls dazu. Die therapeutisch eingesetzten Sprech- und Theatertechniken führen zusätzlich zu einer gesunden Veränderung von Haltung, Atem- und Herzrhythmus, Stimme und Artikulation.