Definition
Lichttherapie ist eine medizinisch anerkannte Heilmethode, die vorwiegend für psychische und dermatologische Erkrankungen verwendet wird. Diese Therapieform nutzt elektromagnetische Strahlung mit bestimmter Beleuchtungsstärke und Wellenlänge. Wie genau Lichttherapie funktioniert und für welche Krankheiten sie geeignet ist, wird im Folgenden erklärt.
Anwendung
Die klassische Form dieser Therapiemethode nutzt fluoreszierendes Licht, was physikalisch betrachtet Sonnenlicht gleicht. Dabei wird eine spezielles Lichttherapiegerät eingesetzt, das eine Lichtstärke von 2.500 bis 10.000 Lux erreicht. Durch diese sogenannte “Lichtdusche” soll die innere Uhr, die normalerweise vom Sonnenlicht beeinflusst wird, angeregt werden.
Gerade in den kälteren Jahreszeiten, wenn die Tage kürzer werden, wird im Körper aufgrund des mangelnden Sonnenlichts weniger Serotonin (ein Glückshormon) und mehr Melatonin (ein Schlafhormon) ausgeschüttet. Das wiederum macht viele Menschen müder, energieloser und sorgt für die bekannten “Winterdepressionen”.
Die Lichtbestrahlung regt die Serotoninausschüttung wieder an und reduziert damit die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Das soll für eine Stimmungserhöhung sorgen. Mit diesem Licht sollen vorwiegend psychische Erkrankungen behandelt werden, u.a. (“Winter-“)Depressionen, Schlafstörungen, Migräne, Burn-Out und sogar Essstörungen.
UV-Licht wird vorwiegend für dermatologische Krankheiten eingesetzt. Dazu gehören vor allem Psoriasis (Schuppenflechte), Neurodermitis, Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) und Micosis fungoides (T-Zell-Lymphomen der Haut). Eine spezielle Form der UV-Lichtbestrahlung ist die Phototherapie. Dabei wird Infrarot-Licht eingesetzt, das durch erwärmende Wirkung die Durchblutung anregt und Schmerzen lindern kann.
Grundlagen
Bei der klassischen Lichtdusche wird ein UV-Filter genutzt, um die Augen zu schützen und gleichzeitig den gesamten Körper erreichen zu können. Das Gerät wird mit einem Abstand von einem halben bis zu einem ganzen Meter aufgestellt. Je nach Stärke soll sich der Patient 30 Minuten bis zu 2 Stunden lang der Bestrahlung aussetzen.
Idealerweise wird die Bestrahlung in den Morgenstunden durchgeführt, da die Lichtdusche den Körper so für den restlichen Tag stimmulieren kann. Diese Form der Therapie soll schon nach wenigen Anwendungen Erfolge zeigen und dauert normalerweise nur eine Woche. Bei Rückfällen sind Wiederholungen möglich. UV-Lichtbestrahlungen beginnen regelmäßig in geringer Stärke auf den betroffenen Stellen. Die Bestrahlungsstärke wird langsam gesteigert, sodass diese Therapie normalerweise über einen Zeitraum von bis zu acht Wochen läuft.