Heilen in der Corona-Zeit: Therapie im Freien
Solange Corona noch andauert, führen wir gern unsere Therapie im Freien durch. Verschiedene unserer Therapieformen eignen sich hervorragend dafür und wurden auch schon früher im Freien durchgeführt. Drei Varianten wollen wir erwähnen.
Bewegungstherapie – im Freien keine Einschränkung durch Corona
Die Bewegungstherapie ist eine vom Arzt verordnete körperliche Betätigung. Wir haben sie bei schönem Wetter schon immer gern im Freien durchgeführt. Unter fachkundiger Aufsicht bewegen Sie sich allein oder in einer Gruppe aktiv oder lassen sich vom Therapeuten passiv bewegen.
Dieses physiotherapeutische Konzept nimmt eine Zwitterstellung zwischen Medizin und Sport ein und lindert viele Beschwerden. Es sind exakt diejenigen, die auch mit klassischer Nadelakupunktur behandelt werden. Es kann sich um eine Heil- oder Krankengymnastik, um eine psychotherapeutisch orientierte Bewegungsarbeit oder auch um eine präventive Bewegungsempfehlung handeln.
Die Tanztherapie zählen wir als Psychotherapie inklusive Körperarbeit ebenfalls dazu. Es gibt noch wesentlich mehr Formen, welche Ihre Organfunktionen positiv beeinflussen und Ihre Muskeln kräftigen. In der Rehabilitationsmedizin gilt die Bewegungstherapie als unverzichtbar.
Eurythmie als Therapie im Freien
Für die Eurythmie gibt es viele Bezeichnungen, darunter schöne bzw. richtige Bewegung oder Bewegung im Gleichmass. Das Wort stammt aus dem Griechischen und würde wörtlich übersetzt so viel wie guter Rhythmus bedeuten.
Es handelt sich um eine anthroposophische Bewegungskunst, welche wir wiederum bei entsprechender Wetterlage traditionell auch im Freien durchführen. Die Eurythmie, die der Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner ab 1912 entwickelt hatte, vereint medizinisch sinnvolle Bewegungsformen mit künstlerischem Ausdruck, den die Patientinnen und Patienten vollkommen frei entfalten können.
Unterstützung erhielt Rudolf Steiner damals durch Ita Wegmann und Marie von Sievers. Die weibliche Handschrift ist dieser sehr gern angenommenen Therapieform anzumerken. Sie bringt den Körper, die Seele und den Geist wieder ins Gleichgewicht und wirkt auf die Organsysteme positiv ein.
Heilpädagogisches Reiten – keine Einschränkung durch Corona bei der Therapie im Freien
Mit unseren Pferden sind unserer Patientinnen und Patienten schon immer weitestgehend im Freien unterwegs, obwohl sich heilpädagogisches Reiten (sogenannte Hippotherapie) bei sehr schlechtem Wetter auch in der Halle durchführen lässt.
Das Konzept ist uralt: Schon Hippokrates von Kos (460 v. Chr. – 370 v. Chr.) hatte erkannt, dass sogar Verwundete schneller genesen, wenn sie reiten. Krankheiten heilte er ebenfalls damit, so unter anderem die Melancholie, die wir heute als Depression klassifizieren. Die Neuzeit hat diesen Ansatz seit den 1980er-Jahren wieder aufgegriffen.
Er erweist sich als höchst erfolgreich und hat die meisten Anhänger*innen heute in der Schweiz, in Deutschland, Skandinavien, Großbritannien, den USA, Kanada, Polen und Frankreich. Menschen mit Behinderungen profitieren ungemein vom Reiten. In insgesamt 45 Ländern gibt es inzwischen Hippotherapiezentren, was den Erfolg dieser Therapieform belegt. Sie brauchen sich auf dem Rücken des Pferdes keine Sorgen um eine eventuelle Ansteckung mit dem Coronavirus machen.